Hinterfragt: Glaubenssätze der Nachhaltigkeit im Unternehmen

Glaubenssätze und Entscheidungsfindung

Vorweg, Glaubenssätze sind allgemein Überzeugungen oder Annahmen, die Entscheiderinnen und Entscheider über sich selbst, andere oder die Welt haben. Glaubenssätze sind bei uns Menschen tief verwurzelt und beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln. Glaubenssätze können positiv oder negativ sein und durch Erfahrungen, Erziehung, Kultur und andere Faktoren geprägt werden.

Glaubenssätze gehören zu den Heuristiken. Heuristiken sind wertvolle, kognitive Werkzeuge, um bei begrenztem Wissen und in begrenzter Zeit möglichst sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Heuristische Verfahren dienen nicht der idealen Entscheidungsfindung, sondern vielmehr der Herleitung von Lösungswegen.

Somit helfen uns Glaubenssätze bei komplexen Herausforderungen, vor denen wir beim Management der Nachhaltigkeit häufig stehen. Wir haben hier oft nicht die Zeit, das Wissen und die Handlungsoptionen für eine ideale, perfekte Entscheidungsfindung.

Glaubenssätze der Nachhaltigkeit im Unternehmen

Gleichzeitig können diese per se limitierten Glaubenssätze auch zu Kritik an der Entscheidung führen, wie es in der ARD-Dokumentation veranschaulicht wird. Die Dokumentation finden Sie in der Mediathek oder direkt hier:

4 Beispiele für Glaubenssätze des Nachhaltigen Managements

Exemplarisch wollen wir hier auf vier gängige Glaubenssätze des Nachhaltigen Managements aus dem Film eingehen:

1. Wir lösen Herausforderungen der Nachhaltigkeit nur technologisch.

Der Film zeigt, dass für die ökologisch gewollte Energiewende neue Technologien zum Einsatz kommen (Photovoltaik, E-Autos, Windkraft, Stromtrassen, etc.). Für diese grünen Technologien ist deutlich mehr Kupfer(-erz) notwendig. Allerdings hat der Abbau und Transport der Erze einen enorm hohen Bedarf an z. B Landfläche, Wasser und Energie. Kupferminen stoßen zunehmend auf schwefelbasierte Gesteinsschichten mit giftigem Arsen. Die ökologischen und sozialen Belastungen für die Arbeiter und Nachbarn der Kupferminen sind hoch.

2. Wir lösen Ressourcenprobleme nur über einen Kreislaufansatz.

Der zirkulare Ansatz ist per se natürlich richtig. Bei Kupfer allerdings reicht der Kreislaufansatz nicht, weil die Nachfrage nach Kupfer so stark wächst. Wir haben in Europa eine überdurchschnittliche (verglichen mit anderen Rohstoffen) hohe Recyclingquote von 50%. Weltweit sind ca. 9,8 Mio. t Kupfer im Kreislauf. Kupfer aus Primärquellen ist notwendig, um die wachsende Nachfrage (global ca. 28. Mio. t) zu befriedigen.

3. Lieferkettenprobleme werden mit Zertifikaten alleine gelöst.

Die Doku veranschaulicht die Probleme am Beispiel der Aurubis. Die Aurubis ist offen, gesprächsbereit und gewillt Transparenz zu geben. In den Gesprächen wird betont, was gemacht wird, welche Verhaltenskodexe und Zertifikate genutzt werden und was von den Zulieferern erwartet wird. Gleichzeitig sind die Dokumente, mit denen der Autor die Aurubis Ansprechpartner konfrontiert nicht so verborgen, dass Aurubis diese Kenntnisse nicht auch hätte haben können. Hier ist interessant, ob zukünftig das Sorgfaltspflichtengesetz mehr Transparenz in der Lieferkette bringt.

4. Stakeholder-Kommunikation funktioniert schon, wenn Unternehmen Formate dafür anbieten.

In der Doku tritt auch der Vorsitzende der Bergarbeitergewerkschaft auf. Aurubis bietet Hinweisgeber oder Whistleblowern ein Format über ein neutrales Compliance Portal an. Der Gewerkschafter sagt im Film, dass es für ihn schwer sei, dieses Portal zu finden. Werden in einer Suchmaschine die Suchwörter „aurubis“, „compliance“ und „whistleblower“ eingeben, findet sich heute das Compliance Portal für Aurubis relativ schnell.

Das Anschauen der Dokumentation lohnt sich, beim reflektieren ihrer Glaubenssätze unterstützen wir Sie gerne.

Erfolgreicher Einstieg in die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit

Der ideale Einstieg mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) bietet Unternehmen eine sehr gute Einstiegsebene für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsbericht. Der DNK stellt Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Rechtsform einen Rahmen zur Berichterstattung über Nachhaltigkeitsaspekte und deren Management zur Verfügung.

Vorteile des Deutschen Nachhaltigkeitskodex

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) bietet Unternehmen einige Vorteile, die den Einstieg erleichtern. Zu den Vorteilen gehört die komprimierte und benutzerfreundliche Form.

Die 20 Kriterien des DNK geben eine klare Struktur und eine sehr guten Fokus

Auswahl der Kriterien

Der Fokus deckt die wesentlichen Themen für die Berichterstattung über Nachhaltigkeit ab. Bei dem Nachhaltigkeitskonzept geht es um Strategie und Prozessmanagement. Die Nachhaltigkeitsaspekte behandeln Umweltbelange und Gesellschaft. Die Unternehmen stellen hier Chancen und Risiken dar. Hier beziehen Sie Stellung zu ihren Zielen und Maßnahmen. Außerdem berichten Sie zu zwanzig vorgegebenen Leistungsindikatoren.

Besonders interessant für „Ersties“ bei DNK ist die Comply-or-Explain Methode. Diese Methode bietet die Option darüber zu berichten, dass und wie das Unternehmen ein Berichtskriterium erfüllt (Comply). Doch nicht jedes Unternehmen kann alle Kriterien auf Anhieb erfüllen. Hier bietet die Comply-or-Explain Methode die Möglichkeit zu erklärt, woran das liegt und was geplant ist, um in einer zukünftigen Berichtsperiode das Kriterium zu erfüllen (Explain). Dafür genug erstmal die begründete Erklärung, um den Anforderungen des Kriteriums zu entsprechen.

Vergleichbarkeit mit anderen Unternehmen

Die Datenbank ist das Herzstück des DNK und verbessert die Vergleichbarkeit der Angaben und eignet sich zur Beurteilung verschiedener Marktteilnehmer. Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Erklärungen der über 1.000 DNK-Anwenderunternehmen. Die Veröffentlichung in der DNK-Datenbank erfolgt nach Durchsicht auf formale Vollständigkeit.

Nächste Schritte zum DNK-Bericht

Wir bieten Unterstützung bei der Nachhaltigkeitsstrategie, Chancen- und Risikoanalyse, Wesentlichkeitanalyse, Stakeholder-Analyse, Zielfindung und Zielformulierung.

Screenshot: Administrator Status (https://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de/de/)

Sprechen Sie uns gerne an. Wir helfen, wenn Sie Impulse bei der Maßnahmenfindung, Umsetzung, Messbarkeit, Datenanalyse, Darstellung oder Berichterstattung benötigen.

Mit uns erreichen Sie das Ziel eines erfolgreichen, anerkannten Nachhaltigkeitsbericht schneller.

Erfassen von CO2 Emissionen bei Dienstreisen

Vermeidung von CO2 Emissionen

Dienstreisen bringen Menschen zusammen. Dienstreisen ermöglichen Businesskontakte, Meetings, Messebesuche, Vertragsverhandlungen, Events, Serviceeinsätze und vieles mehr. Kurz, Dienstreisen ermöglichen, erhalten und erweitern unsere Geschäfte unser Netzwerk und unsere Fähigkeiten.

Unser Reiseaktivitäten haben gleichzeitig Umweltauswirkungen, die sich als ökologischer Fußabdruck darstellen lassen. Auf Reiseportalen finden sich CO2-Emissionen Rechner, die den Fußabdruck der durch die Transportmittel verursacht Emissionen errechnen. Meist werden Ihnen dann als nächsten Schritt eine Kompensationsmöglichkeit angeboten.

Doch nicht nur der Transport verursacht CO2-Emissionen. So hängt der Fußabdruck der Dienstreise unter anderem auch ab von Unterkunft, Verpflegung, Aktivitäten, Konsum im Zielgebiet.

Denn CO2 Emissionen, die bei Dienstreisen anfallen, werden laut Treibhausgas (THG) Protokoll in Scope 3 erfasst. Das THG-Protokoll ist ein international anerkannter Standard zur Erfassung, Berichterstattung und Verwaltung von Treibhausgasemissionen.

Sprechen Sie uns gerne an, wenn wir Sie bei der Erfassung, Berichterstattung und Verwaltung von Treibhausgasemissionen unterstützen können. Gerne helfen wir Ihnen, bei der Erarbeitung von Strategien und Maßnahmen zur Reduktion oder Vermeidung von CO2 bei Dienstreisen.

Kommen Sie mit Ihren Ideen und Fragen gerne auf uns zu.

Workshop zur KI-Nutzung im Unternehmen

Entwickeln Sie den 𝐆𝐞𝐬𝐭𝐚𝐥𝐭𝐮𝐧𝐠𝐬𝐫𝐚𝐡𝐦𝐞𝐧 für die KI-Nutzung in Ihrem Unternehmen.

Künstliche Intelligenz hat längst Einzug gehalten in unserem beruflichen Alltag. Die Eintrittspunkte der KI-Nutzung, zum Beispiel im Büroalltag, sind niedrigschwellig. Hier werden KI-Anwendungen häufig genutzt für die maschinelle die Erstellung, Übersetzung oder Optimierung von Texten, oder die Beantwortung von Fragen.

Auch wenn der Einstieg in die KI-Nutzung niedrigschwellig ist, sollten Sie im Unternehmen verantwortungsvoll und gestalterisch damit umgehen.

Bildnachweis: WBGU (2019)

Künstliche Intelligenz und Digitalisierung bieten Potentiale und Risiken für die Transformation zur Nachhaltigkeit. Diese Dualität im Auge zu halten ist für ein gelungenen Einsatz der Technologie notwendig. Der Einsatz von KI hat Auswirkungen auf die Digitalisierung der Nachhaltigkeit, auf die zukünftige, digitale und nachhaltige Gesellschaft und die Zukunft der Menschheit insgesamt.

Entscheidend für die verantwortungsvolle Gestaltung der KI-Nutzung im Unternehmen ist der moderierte Diskurs über die gelungene Einhegung und Steuerung. In dem Workshop bieten wir Ihnen den Rahmen zur Erarbeitung einer Strategie und der Formulierung von messbaren Zielen.

Wir bieten ihnen auf Basis von anerkannten Regelwerken die Möglichkeit, einen Verhaltenskodex zur Nutzung von KI in Ihrem Unternehmen zu erarbeiten und Verantwortlichkeiten für diese wichtige Thema festzulegen.

Schauen Sie hier auf unser Workshopangebot oder rufen Sie uns an!

Nachhaltigkeit und Business Continuity

Auf einem Auge blind?

Business Continuity bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Geschäftsprozesse auch in schwierigen oder unvorhergesehenen Situationen aufrechtzuerhalten. Die Integration von Nachhaltigkeit in die Business Continuity-Strategie beinhaltet die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Belange bei der Planung für den Fall von Unterbrechungen oder Katastrophen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen auch in Zukunft nachhaltig operieren kann.

Heute stellen wir uns die Frage, ob das Thema Business Continuity bei den Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens ausreichend berücksichtigt wird. Veranschaulichen wollen wir die Herausforderung an dem Klimawandel, der Klimakrise.

Klimaschutz versus Klimaanpassung? – Zwei gleichberechtigte Strategieansätze

Bei vielen Unternehmens stellen wir häufig fest, dass sich Ihre Nachhaltigkeitsstrategie auf den Klimaschutz fokussiert. Das wird zum einen der Nachhaltigkeit nicht gerecht, weil die Nachhaltigkeit viel mehr als Klimaschutz ist. Andererseits vernachlässigt es Risiken, um die sich Ihr Unternehmen bei fortschreitendem Klimawandel zusätzlich kümmern muss.

Die möglichen Risiken des Klimawandels für eine Unternehmen sind:

  • Beeinträchtigung der Produktion
  • Ausfall von Lieferanten oder Dienstleistern
  • Veränderung der Nachfrage (Zu- und Abnahme)
  • Gefährdung eines Standortes
  • Verminderung der Arbeitsleistung

Verstärkend negativ auf die Business Continuity wirkt, wenn mehrere Risiken gleichzeitig eintreten.

Wir unterstützen Sie mit unserer Expertise bei der Entwicklung einer Strategie zur Klimaanpassung.

Dabei integrieren wir die Nachhaltigkeit in die Business Continuity-Strategie und helfen Ihnen bei der Erkennung und Bewertung von Risiken, sowie bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Anpassung Ihres Unternehmens auf externe, nachhaltigkeitsbezogene Risiken.

Ganzheitlich betrachten wir methodisch fundiert, folgende Dimensionen:

  • natürlich-physikalische Dimension – etwa Stürme und Starkregenereignisse
  • marktliche Dimension – etwa Nachfragerückgang oder -erhöhung
  • regulatorische Dimension – beispielsweise klima- und energiebezogene Regulierungen.

Optional bereiten wir Sie auch gerne auf die European Sustainability Reporting Standards (ESRS E1) vor.

Aufgepasst: EcoVadis Medaillen

Grenzwert ändern sich für das Jahr 2024

Die Mindestpunktzahlen zur Erreichung einer Medaillenstufe haben sich bei EcoVadis im Jahr 2024 erhöht. Der Hintergrund hierfür ist, dass der Prozentrang je Medaillenstufe fix ist:

Platinmedaille gibt es für die Top 1% der teilnehmenden Unternehmen. Goldmedaille für die Top 5% der teilnehmenden Unternehmen, usw.

Die EcoVadis Anerkennungsstufen basieren auf dem Prozentrang der EcoVadis-Bewertung. Für die Einordung in die Medaillenstufen gelten Mindestpunktzahlen.

Verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr die durchschnittliche Punktzahl aller an Ecovadis teilnehmenden Unternehmen, erhöht sich tendenziell der Grenzwert für die jeweilige Medaillenstufe.

Hier ein Beispiel zu Veranschaulichung der Logik, Im Jahr 2023 reichten zum Beispiel 50 Punkte zur Auszeichnung Bronze Medaille. Im Jahr 2024 sind mindestens 56 Punkte erforderlich.

Die Grenzwerte sind nur Richtwerte. Sie können sich laut EcoVadis auch unterjährig möglicherweise verändern. Grund ist das die Grenzwertbemessung abhängig ist von der Anzahl der bewerteten Unternehmen und ihrer Punktzahl.

Was bietet marketinginshape zur Optimierung Ihres EcoVadis Ratings?

EcoVadis stellt Unternehmen mittels einer globalen cloud-basierten SaaS-Plattform ganzheitliche Ratings im Bereich Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility, CSR) bereit.

  • Umwelt,
  • Arbeits– und Menschenrechte,
  • Ethik sowie
  • nachhaltige Beschaffung.

Das EcoVadis Rating deckt eine breite Palette an nicht-finanziellen Managementsystemen ab. Dabei umfasst die EcoVadis-Bewertung vier Themen zur Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens:

Jedes Unternehmen wird im Hinblick auf die Themen bewertet, die für seine Größe, seinen Standort und seine Branche relevant sind.

Also in die Hände gespuckt und auch im Jahr 2024 schauen was noch geht. Mit diesem Hinweis haben Sie Klarheit über die Grenzwerte, um die nächste Bewertungsstufe zu erreichen.

Marketinginshape unterstützt Sie in Bezug zu Ecovadis mit einem reichhaltigen Beratungsangebot von

  • Erstellung eine Verhaltenskodex für Mitarbeiter oder Lieferanten
  • Wesentlichkeitsanalyse
  • Stakeholderanalyse
  • Beantwortung des EcoVadis Fragebogens
  • und vieles mehr.

Schauen Sie gerne vorbei bei unseren Angeboten, die Sie bei Ihrem EcoVadis Assessment unterstützen.

Tag der Logistik – digitale CO2-Bilanzierung

Am Tag der Logistik suchten wir dieses Jahr den Erfahrungsaustausch im Digital Hub Logitics in die Speicherstadt. Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg und die BVL Regionalgruppe Hamburg präsentierten Lieferketten & Logistik: Trends und Technologien für die Zukunft. Für uns besonders interessant, das Thema digitale CO2-Bilanzierung oder formell richtiger die Messung und Bilanzierung der Treibhausgas-Emissionen (THG/GHG).

Unser Interessenschwerpunkt war diesmal nicht die Sorgfaltspflicht in der Lieferkette, sondern die dortige THG-Messung für die Bereiche Entscheidungsfindung und CO2-Bilanzierung.

Warum sind diese Themen für marketinginshape wichtig?

Nur wenn die Nachhaltigkeit der unternehmerischen Wertschaffung ganzheitlich über die gesamte Supply Chain angegangen wir, kann das Versprechen von Nachhaltigen Lösungen gegenüber den Anspruchsgruppen des Unternehmens erfüllt werden.

Danke für die spannenden Vorträge und den offenen Erfahrungsaustausch in der inspirierenden Atmosphäre des Digital Logistik Hub Hamburg.

Ein Klassiker für Gerechtigkeit und Nachhaltige Entwicklung

John Rawls´ Buch ist ein Klassiker für die theoretische Betrachtung von Gerechtigkeit. Die Frage nach Gerechtigkeit stellt sich häufig in der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit.

John Rawls Gerechtigkeit

Komplexe Entscheidungen verlangen von Managern:innen bei der Nachhaltigen Entwicklung eine fundierte Haltung. Hierfür ist ein Kompass hilfreich. Nur so gelingt es, dass die Entscheidungen für die Anspruchsgruppen glaubhaft und nachvollziehbar sind. Die Glaubwürdigkeit ist einerseits sinnstiftend und andererseits die Voraussetzung, dass die Stakeholder motiviert sind und ebenfalls nachhaltiges Verhalten zeigen.


Das Buch ist ein guter Ratgeber für die praktische Umsetzung, wenn es um folgende Themen geht:

  1. Diversität
  2. Menschenrechte und Sorgfaltspflichten
  3. Leistungsfähigkeit
  4. Entlohnung
  5. Pricing
  6. Zugang zu Waren und Dienstleistung
  7. Gesellschaftlicher Zusammenhalt
  8. Sicherheit
  9. 𝒘𝒂𝒔 𝒊𝒔𝒕 𝑰𝒉𝒓𝒆 𝑮𝒆𝒓𝒆𝒄𝒉𝒕𝒊𝒈𝒌𝒆𝒊𝒕𝒔𝒇𝒓𝒂𝒈𝒆 𝒛𝒖𝒓 𝑵𝒂𝒄𝒉𝒉𝒂𝒍𝒕𝒊𝒈𝒆𝒏 𝑬𝒏𝒕𝒘𝒊𝒄𝒌𝒍𝒖𝒏𝒈?


Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.

Aktuelles zur EU Richtlinie gegen Greenwashing

Was Sie zur neuen EU-Richtlinie Greenwashing wissen müssen

Erfahren Sie hier mehr zu der neuen Richtlinie gegen Greenwashing, die im März 2023 von der EU-Kommission beschlossen wurde. Mit der Richtlinie schlägt die Europäische Kommission gemeinsame Kriterien gegen irreführende Umweltaussagen von Gewerbetreibenden vor.

Der Beitrag beinhaltet folgende Punkte:

  • Ziele der neuen Greenwashing – Richtlinie
  • Inhalte
  • Beispiele für lautere Praktiken
  • Beispiele für unlautere Praktiken

Ziele der neuen EU-Richtline gegen Greenwashing

Die Richtlinie zielt auf einen höheren Verbraucher- und Umweltschutz ab. Da es sich um eine EU-Richtlinie handelt soll diese für einen Standardisierung der Maßnahmen gegen Greenwashing und somit einen Beitrag zum reibungslosen Funktionieren des EU-Binnenmarkts leisten. Da Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und bei den Unternehmen ein Megatrend ist, soll der ökologische Wandel der Wirtschaft europaweit voranschreiten und der Green Deal vorankommen. Verbraucher: innen sollen mit der Richtlinie stärker in die Lage versetzt werden, informierte Kaufentscheidungen zu treffen und so zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten beizutragen.

Grundsätzlich sollen mit der EU-Richtlinie gegen Greenwashing Praktiken verhindert werden, die in Verbindung mit der frühzeitigen Obsoleszenz von Waren, irreführenden Umweltaussagen zu Produkten, Informationen über die sozialen Merkmale von Produkten sowie nicht transparente und nicht glaubwürdige Nachhaltigkeitssiegeln gebracht werden.

Auswirkung auf klimabezogene Aussagen einen Produktes

Umweltaussagen, insbesondere klimabezogene Aussagen, die sich auf die künftige Leistung in der Form eines Übergangs zu CO2- oder Klimaneutralität bis zu einem bestimmten Datum beziehen, sollen durch vom Gewerbetreibenden vorgegebene,

  • klare
  • objektive
  • öffentlich zugängliche und
  • öffentlich überprüfbare

Verpflichtungen und Ziele gestützt werden.

Hier muss der Gewerbetreibende einen ausführlichen und realistischen Umsetzungsplan vorweisen können, aus dem hervorgeht, wie diese Verpflichtungen und Ziele erreicht werden und in dem eine entsprechende Mittelzuweisung zur Erreichung der künftigen Leistung vorgesehen ist.

Vergleichsaussagen zu ökologischen oder Sozialen Produktmerkmalen

Gewerbetreibende verpflichten sich, die Verbrauchern bei Vergleich von Produkten auf der Grundlage ihrer ökologischen oder sozialen Merkmale oder Zirkularitätsaspekte, wie der Haltbarkeit, der Reparierbarkeit oder der Recyclingfähigkeit  zu informieren, über die Vergleichsmethode, die verglichenen Produkte, den Gegenstand des Vergleichs, die Lieferanten dieser Produkte sowie die Maßnahmen, die ergriffen werden, um die Informationen auf dem neuesten Stand zu halten.

Anforderung an nachhaltige Zertifizierungssysteme

Zertifizierungssysteme für zum Beispiel Nachhaltigkeitssiegeln sollen Mindestanforderungen hinsichtlich Transparenz und Glaubwürdigkeit erfüllen. Dies umfasst eine objektive Überwachung der Einhaltung der Anforderungen des Systems. Die Überwachung muss von einem Dritten durchgeführt wird, dessen Kompetenz und Unabhängigkeit sowohl vom Zertifizierungssystem-Inhaber als auch von dem Gewerbetreibenden auf der Grundlage internationaler, EU-weiter oder nationaler Normen und Verfahren sichergestellt ist (z. B. ISO 17065).

Die oben aufgeführten Beispiele stelle nur eine Auswahl an Praktiken der EU-Richtlinie gegen Greenwashing dar. Die Richtlinie selber wurde bisher von der EU-Kommission verabschiedet und im Januar 2024 vom EU Parlament beschlossen. Die Mitgliedsstaaten müssen noch zustimmen, damit das Gesetz endgültig in Kraft treten kann. Danach haben die EU-Staaten dann zwei Jahre Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.

Wenn Sie fragen zu der Richtlinie und der Umsetzung in Ihrem Unternehmen haben, sprechen Sie uns gerne an.

Aktuelle Studie: Machtstrategien zur Transformation.

Für die Nachhaltige Transformation ist es essenziell zu verstehen, wie Märkte überhaupt transformiert werden können. Hierzu möchte dieser frisch im Journal of Service Theory and Practice veröffentlichte Artikel einen Beitrag zum besseren Verständnis leisten💡. Der im Dezember 2023 erschienen Artikel behandelt das Thema Machtstrategien zwischen Akteuren und das Zusammenspiel zwischen dem Markt (hier Service-Ökosystem) und dem/den Akteur(en).

Der Artikel untersucht Machtstrategien und befähigt Marktteilnehmer:

  • Macht in Akteur-Beziehungen von gegenseitigen Abhängigkeiten durch Asymmetrie zu schaffen.
  • Das Wechselspiel zwischen Strategien und Gegenstrategien der Akteure und die daraus entstehende Verhaltensdynamik zu berücksichtigen.
  • die Einbettung des Akteurs in ein Service-Ökosystem und die daraus entstehenden Handlungsoptionen zu berücksichtigen.
  • die Rolle von Institutionen und die Möglichkeiten zur institutionellen Arbeit der Akteure selbst zu verstehen.

Die Gestaltung von Machtstrategien

Für die Gestaltung von Machtstrategien in einem Service-Ökosystem werden sieben Vorschlägen gemacht:

➡ Machtverhältnisse zwischen Akteuren werden von ihnen selbst mitgestaltet.

➡ asymmetrische Interdependenzen zwischen Akteuren sind eine Machtquelle.

➡ Technologie prägt die Machtverhältnisse in einem Service-Ökosystem.

➡ Machtverhältnisse sind kontextbezogen und dynamisch

➡ Akteure sind für die Stabilität des Service-Ökosystems verantwortlich

➡ Die Service-Ökosystem-Perspektive bietet erweiterte Strategiemöglichkeiten für Machtbeziehungen

➡ Die institutionellen Arrangements eines Service-Ökosystems beeinflussen die Machtwahrnehmung seiner eingebetteten Akteure.

Der Artikel bietet eine Betrachtungsweise von Machtphänomenen auf verschiedenen Ebenen (Mikro-Meso-Makro). Macht wird als eine transformative Fähigkeit eines Akteurs konzipiert, um in Institutionen einzugreifen und diese zu verändern. Da alle sozialen Systeme Machtsysteme sind, kann ein Service-Ökosystem nur durch die Integration des elementaren Machtbegriffs vollständig verstanden werden. Daher sind Machtüberlegungen der Akteure und des Service-Ökosystems relevant, um das Verständnis der Transformation und der Stabilität des Service-Ökosystems zu verbessern.

Mehr zu unseren Veröffentlichungen finden Sie hier.